Produktive Landschaften, Potenzialstudie zum Ressourcenverbrauch und Synergien zwischen Gewerbe und Landwirtschaft anhand des IBA‘27-Projektes ?AGRICULTURE meets MANUFACTURING“, Fellbach

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?berblick

Die Fl?che Deutschlands wird zu 50,6% landwirtschaftlich und mit weiteren 14,5% mit Fl?chen für Siedlung und Verkehr[1] genutzt. Innerhalb der Siedlungs- und Verkehrsfl?chen nehmen Gewerbegebiete einen Anteil von 18,6% ein. Fl?chen des Gewerbes (GHD) stellen somit neben den baulichen Fl?chen für Wohnen und Industrie einen signifikanten Anteil innerhalb der genutzten Fl?chen dar. Gewerbegebiete befinden sich zum Schutz der Bev?lkerung vor L?rm- und Schadstoffemissionen oftmals am Stadtrand, wo sie auf ebenfalls produktive Fl?chen der Landwirtschaft treffen. So auch im Projektgebiet des IBA'27 Vorhabens ?AGRICULTURE meets MANUFACTURING“ in Fellbach.

Bisher gab es keinerlei Synergien zwischen diesen beiden produktiven Teilr?umen. Betrachtet man die jeweiligen Stoff- und Ressourcenstr?me beider genauer, lassen sich ganz unterschiedliche theoretische Potenziale der Synergiebildung identifizieren. F?llt in Gewerbestrukturen gro?e Mengen Abwasser, CO2, Regenwasser und Abw?rme an, ben?tigt die Landwirtschaft Wasser, N?hrstoffe, CO2 und W?rme zum Anbau landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Beide Nutzungen dieser produktiven R?ume eint zudem ein starker Anpassungsdruck hinsichtlich der Auswirkungen des Klimawandels. Sowohl das in Fellbach zu 67% versiegelte Gewerbegebiet, als auch gro?e einheitliche Anbaufl?chen der angrenzenden Landwirtschaft haben eine geringe Speicherf?higkeit von anfallendem Regenwasser. Starkregen stellt beide Nutzungen vor gro?e Herausforderungen hinsichtlich lokaler ?berflutung (im Gewerbe) oder Bodenerosion (in der Landwirtschaft). Auch sind diese beiden produktiven R?ume bisher wenig klimatisch aktiv. Das Fellbacher Gewerbegebiet leistet somit keinen signifikanten Beitrag zur Grundwasserneubildung, oder zur Verdunstung. Im Gegenteil: Hier befinden sich aufgrund der hohen Versiegelungsgrade die gr??ten st?dtischen Hitze-Hotspots. Auch die landwirtschaftlich genutzten Fl?chen k?nnen je nach Bodenbeschaffenheit ebenfalls einen erh?hten Abfluss aufweisen. Zudem kann durch Düngereintr?ge das Grund- und Oberfl?chenwasser belastet werden. Durch den zunehmenden Klimawandel steigen in der Landwirtschaft (die global betrachtet bereits den gr??ten Wasserverbraucher darstellt) perspektivisch der Wasserbedarf.

Das Vorhaben Pro.La-Fellbach der Hochschule für Technik Stuttgart und der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden fokussiert auf die Identifizierung von Ressourcen und Synergien nachhaltiger Wasserkreisl?ufe zwischen lokalem Gewerbe und Landwirtschaft.

[1] Statistisches Bundesamt 2020

Fragestellung

  • Wie k?nnen produktive Landschaften (Gewerbe- und Landwirtschaftsfl?chen) klimaresilient entwickelt werden?
  • Welche Synergien k?nnen zwischen beiden Nutzungsformen gebildet werden?
  • Welche Regen- und Abwasserpotenziale lassen sich aus den Gewerbefl?chen für die Landwirtschaft erschlie?en?

Wissenschaftliche Vorgehensweise

Zur Entwicklung von Konzepten einer nachhaltigen Wassernutzung werden folgende Schritte umgesetzt: Ermittlung des derzeitigen und zukünftigen Regenwasserhaushalts; Quantifizierung und Qualifizierung des Abwasseraufkommens.

Hierfür werden entsprechende Potenzialstudien mit jeweils eigenen methodischen Verfahren durchgeführt. Die Regenwassermengen werden gem. DWA Bemessungen sowie anhand von GIS Analysen durchgeführt. Die Abwassermengen werden über Abfragen zu Quantit?ten und Quantit?ten der Abwasserbetriebe erfasst. Gleichzeitig werden über Typisierungsans?tze sowie Abfragen von spezifischen Werten über die lokal ans?ssigen Betriebe weitere N?herungen vorgenommen.

Die gewonnenen Daten werden zu einem virtuellen Wasserstrommodell zusammengesetzt. Dieses bildet die Grundlage für den Entwurf von alternativen Wassernutzungskonzepten.

Angestrebte Ergebnisse

Die Studie soll Antworten liefern, wie dass der Wasserhaushalt von Gewerbe- und landwirtschaftlichen Nutzungen nachhaltig und effizient gestaltet werden kann. Mit vergleichenden Konzeptstudien sollen beispielhaft am Fellbacher iba Projekt neue Wasserkreisl?ufe, Behandlungsmethoden und Synergien aufgezeigt und als Vorstudie einer Umsetzungsplanung dienen.

TypDetails
LeitungProf. Dr.-Ing. Volker Coors, Dr. Ing. Steffen Wurzbacher
PartnerProf. Dr.-Ing. Sonja Bauer, Ostbayerische Technische Hochschule (OTH);
Gro?e Kreisstadt Fellbach, Stadtplanungsamt (assoziierter Partner);
Internationale Bauausstellung 2027, StadtRegion Stuttgart GmbH (IBA'27, assoziierter Partner)
F?rderkennzeichen38396/01
F?rdergeberDeutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Laufzeit01.03.2023 – 31.08.2024

Team

Name & Position E-Mail & Telefon Büro
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Projektkoordinator +49 711 8926 2957 7/035
Akademische Mitarbeiterin +49 711 8926 2784 7/106